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Anhaltendes Sturmtief am Kap Hoorn

Seit drei Wochen schon ist das Wetter extrem schlecht im Revier Kap Hoorn. Ein Hochdruckgebiet hält sich weit südlich von Chile, dagegen ziehen die Tiefdruckgebiete permanent und eines nach dem anderen über Kap Hoorn. Alle Wetterbericht der letzten Zeit waren stimmig, was die Windrichtungen anging, aber nicht die Stärke. So wurde innerhalb der letzten drei Wochen eine Durchschnittswindstärke von 55 Knoten am Kap gemessen. Sieben Yachten mussten ihre Antarktis-Expeditionen ausfallen lassen, weil sie keine Chance hatten, sicher über die Drake-Passage zu segeln. Aufgrund der kontinuierlichen Stürme aus Südwest sowie der insgesamt so extrem unstabilen Wetterlage hat seit drei Wochen keine einzige Yacht das Kap Hoorn umrundet. Fast ununterbrochen kamen Sturmwarnungen der Marine über Funk und die Häfen von Puerto Williams und Ushuaia waren gefühlt mehr geschlossen als geöffnet, so dass sich keine Yacht vom sicheren Liegeplatz wegbewegen konnte. Wir hatten gehofft, dass die Idee, auf diesem Törn erst zu den Gletschern zu segeln uns Zeit geben würde, das so sehnsüchtig erwartete Wetterfenster für Kap Hoorn zu erleben – aber das Wetter machte uns dieses Mal leider komplett einen Strich durch die Rechnung. Auch der tägliche, direkte Funkkontakt mit den Marinestationen im Archipel Wallaston sowie von Kap Hoorn selbst, brachten keine guten Nachrichten: Kontinuierlicher Sturm aus Südwest in einer Intensität, die uns keine Chance gab, auch nur in die Nähe des Kaps zu gelangen. Die Sicherheit der Crew steht einfach immer an erster Stelle, Risiken können in diesem Revier ganz schnell tödlich sein und so ging es dieses Mal statt zum Kap Hoorn nur nach Pt. Williams und zur Insel Picton.

Trotz allem ein dickes Dankeschön an unserer Crew für alle gelungenen Segelmanöver, die spektakuläre Zeit bei den Gletschern, unser Grillfest mit Jonny Cash in der Bucht Borracho sowie unserer improvisierten Party in Puerto Toro.