Die Polarwind ist in Asien! Nach dem recht aufwändigen Einklarieren in Kupang, einer Stadt ganz ohne Tourismus auf Timor, verbringen wir eine wunderschöne Zeit im Komodo-Nationalpark. Einsame Ankerbuchten, Affen am Ufer, ein Wal direkt vorm Schiff und natürlich die berühmten Komodo-Warane bescheren uns unvergessliche Tage.
Mit wenig Wind, viel Strömung und sehr vielen Fischerbooten, die aus dem Nichts auftauchen und weder auf AIS noch Radar zu sehen sind, segeln wir mit einigen Ankerstopps, um Strömung oder die Nacht abzuwarten, Richtung Westen. Die von Segler/innen am meisten gefürchteten Hindernisse in Indonesien sind die „fish attracting devices“, kuriose aus Bambus gebaute Flöße, an denen Fischernetze angebracht sind. In der Dunkelheit hat man keine Chance, sie zu sehen.
Unvergessliche Tage verbringen wir auf Lombok und Bali und machen uns dann, bevor der Nordost-Monsum einsetzt, auf den Weg nach Norden. Nach einem Stopp auf der Insel Bawean mitten in der Java-See geht es...
In der Arafurasee, Kurs West: Die große Bucht von Papua durchsegeln wir in eineinhalb Tagen. Der günstige Südost-Wind bringt uns flott an die Bligh-Einfahrt zur Torres Strait. Früher war sie ein echtes Seefahrer-Hindernis mit den verschiedenen Strömungen, Riffen, Untiefen und kleinen Inseln. Heute ist die Durchfahrt zwischen Nordaustralien und Papua Neuguinea auch noch aufregend, aber ungleich einfacher mit Hilfsmitteln wie elektronische Seekarten, AIS und Radar. Nicht ganz ideal ist die Uhrzeit, da wir einen großen Teil der Strecke im Dunkeln zurücklegen müssen, aber es ist fast Vollmond. Die Sicht ist gut, der Wind optimal, nur eine leichte Brise, gerade genug zum Segeln, die Strömung passt. Fast 130 sm geht es zunächst durch den Great-North-East-Kanal in südwestlicher Richtung und dann weiter im Prince-of-Wales-Kanal.
Nach 24 Stunden sind wir auf der anderen Seite. Die Arafurasee empfängt uns mit Sonne, blauem Himmel – und null Wind. Das Wasser ist spiegelglatt, keine einzige...
Zehn Tage segeln wir die 1300 Seemeilen über das Korallenmeer bis zur Hauptstadt Papua Neuguineas. Es war der letzte lange Schlag im Pazifik und es war der schönste, den wir überhaupt hatten - ein Abschiedsgeschenk dieses Ozeans.
Der Wind blies zehn Tage aus der gleichen Richtung: Südost, zwischen 15 und 20 Knoten. Die Wellen waren mal höher, mal nicht so hoch, aber immer von hinten. Mit Großsegeln und ausgebaumter Genua machte die Polarwind ihren Weg, Meile um Meile. Mal war ein bisschen reffen angesagt, mal mussten Genua und Groß die Seiten wechseln. Ansonsten lief es einfach von selbst.
Da aus Sicherheitsgründen ausschließlich davor gewarnt wird, vor der Stadt zu ankern, liegt die Polarwind im „Royal Papua Yacht Club“ mit Zaun drum herum und Wachpersonal vor den Toren. Wir lernen sehr schnell, dass Port Moresby tatsächlich so gefährlich ist, wie man überall liest. Am Eingang eines Shoppingcenters muss man durch eine Personenschleuse wie am Flughafen. An den Türen zu...
Es hat sich wieder einmal gelohnt, auf das passende Wetter zu warten. Bei konstantem Wind von knapp 20 Knoten aus Südost sausen wir quasi im Galopp die gut 500 Seemeilen gen Westen. Sogar die Wellen sind beinahe angenehm. Das ist Segeln vom Feinsten! Ganz ungewohnt sieht nur der Himmel aus. Es ist die ganze Zeit bewölkt und regnet immer wieder einmal. Tagsüber sind es „nur“ noch um die 25 Grad C und nachts gerade 20. Nach den vielen Monaten in der Hitze kommt uns das regelrecht kalt vor. Auch auf dieser Etappe gibt es kaum Schiffsverkehr, nur zwei Fischer sehen wir in der dritten Nacht auf dem AIS.
Viel schneller als gedacht laufen wir in die Bucht von Port Vila ein. Nach dem Einklarieren lassen wir uns mitreißen und faszinieren von dem Fremden, Anderen, Neuen in diesem kleinen, uns völlig unbekannten Land.
Beim ersten Besuch auf dem Markt probieren wir gleich ein paar Brocken in der Landessprache zu lernen. Das ist aber gar nicht so einfach, denn bei gerade mal 276.000...
Vuda Point, Fidschi: Die Polarwind steht an Land. Die letzten Monate haben dem Unterwasserschiff doch mehr zugesetzt, als zunächst gedacht. So müssen wir das gesamte Antifouling erneuern, incl. aller Vorarbeiten, Antirost und Primer. Skipper Osvaldo nimmt morgens um 6 Uhr den Pinsel in die Hand und legt ihn erst mit dem letzten Licht wieder weg. Tatkräftige Unterstützung hat er von seiner Crew und so kann sich das Ergebnis schon nach einigen Tagen sehen lassen.
Nach getaner Arbeit ist Zeit, Land und Leute kennenzulernen. Gibt es überhaupt noch eine Steigerung von der großen Gastfreundschaft und Herzlichkeit, die wir bisher auf allen Inseln im Pazifik erlebt haben? Die Menschen auf Fidschi kommen uns tatsächlich noch freundlicher, noch herzlicher, noch zugewandter, noch offener vor, als all die vielen, tollen Menschen, die wir bisher getroffen haben.
In den folgenden Tagen haben wir die Gelegenheit eine Schule und ein paar Tage später einen Kindergarten zu besuchen. Absolutes...
15 bis 20 Knoten aus Südost mit einer Welle von max. zwei Metern bescheren uns herrliche Segeltage. Vier Tage lang bleibt der Wind so konstant, dass wir bis auf minimale Segelkorrekturen nichts zu tun haben. Wir machen Etmale von 150 Seemeilen. Andere Schiffe sind kaum zu sehen, dafür Delfine, etliche fliegende Fische und viele Vögel. Einer ist so erschöpft, dass er sich die Polarwind als Ruheplatz aussucht und eine ganze Nacht bei uns bleibt.
Die letzten einhundertachtzig Meilen sind dann nicht mehr ganz so entspannt. Drehende Winde und Flaute wechseln sich ab. Wir sind alle froh, als wir nach insgesamt sechs Tagen endlich um die Südseite der Hauptinsel Fidschis herum segeln. Da der Travellift wohl nirgendwo im Pazifik so günstig wie auf Fidschi ist, ist unser Ziel die Vuda Marina, denn ein paar Arbeiten am Boot stehen an.
Apia, Samoa: Nur 80 sm sind es bis ins andere, unabhängige Samoa. Auch hier empfangen uns die Menschen mit der typischen Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Südsee, aber nicht nur sie! Auf Samoa treffen wir unsere langjährige Segelfreundin Paula aus Argentinien wieder, die seit Jahren mit einem Katamaran im Pazifik unterwegs ist. Was für ein Wiedersehen!
Gemeinsam mit Paula haben wir die Gelegenheit, tief in die Kultur Samoas einzutauchen und das typische Leben in den Dörfern kennenzulernen: Traditionell kochen die Männer. Brotfrucht, Bananen, ein ganzes Ferkel und Fisch werden auf heiße Steine gelegt und mit Bananenblättern zugedeckt. Bis das Essen fertig ist, lernen wir, aus Palmenblättern Teller zu flechten. Man zeigt uns außerdem, wie die überall und von allen, also Männern und Frauen, getragenen Wickelröcke, lava lavas genannt, gefärbt und Schalen aus Holz geschnitzt werden. Höhepunkt ist für uns, dabei zu sehen zu dürfen, wie einer der Männer auf traditionelle Art ein...