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Malaysia

Durch die Straße von Malakka geht es nordwärts. Erster Stopp ist die alte Hafenstadt. Malakka, die seit 2008 UNESCO Weltkulturerbe ist. Von Chinesen als Umschlagplatz für Gewürze gegründet, war die Stadt später unter portugiesischer, dann holländischer Herrschaft und gehörte bis zur Unabhängigkeit - wie die gesamte malaische Halbinsel - zum britischen Kolonialreich. Alle haben ihre Spuren hinterlassen, das ehemalige Rathaus heißt bis heute „Stadthuys“. Auf der anderen Seite des kleinen Flusses liegt China Town, wo Chinesen portugiesische Törtchen und Malaien chinesisches Eis verkaufen.
Es ist nur ein Katzensprung nach Port Dickson. Wo wir uns dem Alltagsgeschäft widmen. Auch wenn es an der malaiischen und thailändischen Küste mehr Wind gibt als in Indonesien nutzen wir die niedrigen Preise – ein Liter Diesel kostet gerade mal 0,50 € – und füllen die Tanks. Dort lernen wir Sivan, einen hilfsbereiten Taxifahrer indischer Abstammung kennen, mit dem wir uns anfreunden. Wir verbringen viel Zeit miteinander. Er erzählt uns viel von Land und Leuten und seinem Leben in Malaysia.
Dann segeln wir weiter die Küste entlang Richtung Norden. Nachts gibt es viele, viele Fischerboote. Wo ihre Netze sind, kann man oft nur raten. Die kleine Insel Pulau Pangkor ist ein Urlaubsparadies für Malaien. Ein paar Fischerdörfer gibt es dort, ruhige Ankerplätze, lange Strände, die Ruine eines alten holländischen Forts, eine riesige, moderne Moschee, die auf Stelzen im Wasser steht, einen kitschig-schönen buddhistischen Tempel mit dem klangvollen Namen Fu Ling Kong und fast direkt daneben einen hinduistischen Tempel. Hier herrscht wirklich ein friedliches Miteinander der Religionen. Wenig westliche Touristen verirren sich hierher und mehrmals täglich werden wir um ein Selfie gebeten.
Weitere 130 Seemeilen bringen uns in den Nordwesten Malaysias. Die Strömung ist mit uns, der Wind passt auch. Mindestens 25 Delfine begleiten uns auf dieser Etappe ein gutes Stück. Große Irawadi-Delfine sind es, die wir vorher noch nie gesehen haben.
Im Süden der großen Insel Langkawis gibt es etliche kleine Inseln. Hier suchen wir uns einen gemütlichen Ankerplatz vor den charakteristischen Kalksteinfelsen und lassen die Seele baumeln. Weihnachten feiern wir auf Langkawi. Die Malayen scheinen sehr offene Menschen zu sein, die meisten sind Muslime, aber Weihnachten wird trotzdem gefeiert. Für uns stehen neben einem sommerlich-heißen Weihnachtsfest auch wieder Arbeit an: Rostflecken beseitigen, Segel nachnähen, Großeinkauf, Gasflaschen füllen, Seekarten für die nächsten Etappen besorgen etc. Es bleibt aber auch Zeit, die schöne Insel mit ihren Stränden und dem Dschungel zu erkunden, bevor es dann weiter nach Thailand geht.